Prof. Dr. Christoph Türcke: Geschlechterkampf, Sexualisierung und Entsexualisierung – zwei Seiten einer Medaille
(Aus dem Ankündigungstext)
Die Sexualisierung des grammatischen Genus in der Gender-Debatte ist die Kehrseite einer Enterotisierung in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Eine hochtechnisierte Gesellschaft, in der Flexibilität, Machbarkeit und Unbeschränktheit zu zentralen Werten geworden sind, steht auch geschlechter-bezogenen Kleidungs- und Umgangsformen sowie beruflichen Präferenzen skeptisch gegenüber. Diese alten symbolischen Repräsentanten geschlechtlicher Unterschiede sind aber zugleich kulturelle Sublimationsformen eines archaischen Geschlechterkampfes. In ihnen sind starke Gefühle wie Hass und Angst vor der Andersartigkeit des Anderen gebunden. Der Vortrag wird sich mit der Dynamik von Auflösungs-, Transformations-, bzw. Verschiebungsprozessen dieser kulturellen Symbole beschäftigen mit besonderem Augenmerk auf der Gefahr der Regression in archaische Gefühls- und Sozialisationszustände.
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